ARTE-THEMENABEND "S-M-L-XXL STREETFASHION"


ARTE-THEMENABEND "S-M-L-XXL STREETFASHION"
von Turner &Tailor, Berlin und Kathrin Brinkmann, Sabine Bubeck, ZDF - Das kleine Fernsehspiel
29. Oktober 1996

SENDEABLAUF/ CONDUCTEUR
(Alle Beiträge sind Neuproduktionen)

21.45 Samstagnachtfieber: Wien
21.50 „Out In The Streets“. Eine Geschichte der Streetwear
22.30 Jumffi - Kleider für Freunde
22.35 „Punk rule o.k.“
22.55 Samstagnachtfieber: Belfast
23.00 Karo, Manal, Tamra - drei Frauen, drei Styles
23.15 „Style kann man nicht kaufen“. Das englische Modemagazin I-D
23.30 Samstagnachtfieber: London
23.35 Bamby Beautiful
23.50 Samstagnachtfieber: Moskau
23.55 Urban Style Mutation. Im Clubwear Jahrzehnt
00.45 Samstagnachtfieber: Paris
00.50 „Ich will alles anziehen, was ich sehe!“ Honeysuckle Company
ca. 1.05 Sendeschluß

Pressetext
Sehen und gesehen werden - nur so macht Mode richtig Spaß. Der Laufsteg der Streetfashion ist die Straße. Jede Jugendbewegung trägt hier mittels Kleidung und Attitude ihr Lebensgefühl zur Schau. Ob cool, bunt, bequem, sexy oder glamourös, das Wichtigste ist, daß der eigene Stil unverkennbar individuell bleibt. Jede Mode hat ihren eigenen Soundtrack, im Zeitalter von „Sampling“ vermischen sich jedoch die Stile. Von Punk über Hip Hop -Fashion bis zu den Techno-Styles der Neunziger werden vorhandene Stilelemente und Materialien neu kombiniert.

Streetfashion verändert sich permanent. Der Themenabend begibt sich dorthin, wo der Stil Alltag ist, wo er von den Trägern und Trägerinnen immer wieder neu erdacht und entworfen wird. Noch bevor Haute Couture und Massenmedien auf die Mode aufmerksam werden, trägt die Szene sie durch wilde Nächte, auf den Straßen und in den Clubs.
Die Filme (ausführliche Übersicht)

21.45
Samstagnachtfieber: Wien
Video, 5’
Elisabeth Fiege, Pape/Couty
Österreich 1996

Die Lust zu spielen und sich in Clubs, auf Raves oder Parties zur Schau zu stellen ist in den 90ern größer denn je. Das Nachtleben wird sorgfältig und beinahe rituell vorbereitet und inszeniert. Samstagnachtfieber - ein Streifzug durch Styling- und Ausgehrituale. Unsere Tour durch das Metropolen-Nachtleben in fünf Teilen beginnt in Wien und führt im Verlauf des Abends über London, Belfast und Moskau nach Paris.
Wien, Samstag, 17.00: Nachdem Gabi, Daniela, Dorothee, Sergio, DJ Donald und Max sich telefonisch verabredet haben, widmen sie sich ihren persönlichen Ritualen, um sich auf die bevorstehende lange Nacht vorzubereiten. Um Mitternacht trifft man sich dann in einer Bar. Alles beginnt mit einem Apfelkorn...

21.50
„Out In The Streets“
Eine Geschichte der Streetwear
Dokumentaton, 35’
Buch, Regie und Schnitt: Rolf S. Wolkenstein
Kamera: Horst Markgraf
Deutschland 1996

„The important thing about streetwear is: it’s gotta be cheap, it’s gotta be accessible and you gotta be the first to wear it. And make it cool - how you walk, how you talk, how you wear your hat, how you wear your pants. So all that constitutes style.“
„Wichtig bei der Streetwear ist: die Sachen müssen billig sein, sie müssen verfügbar sein, und du mußt der erste sein, der sie trägt. Und du mußt es cool machen - die Art und Weise,wie du gehst, wie du sprichst, wie du deinen Hut oder deine Hosen trägst, all das zusammen erst schafft den Style.“ (Fab Five Freddy)

Streetwear bezeichnet einen Kleidungsstil, der Mitte der 70er Jahre in den ärmeren Vierteln New Yorks entstand und heute als einer der wichtigsten Stile jugendorientierter Kleidung bezeichnet wird. Für die vorwiegend schwarze und spanische Bevölkerung der Ghettos war Kleidung von jeher eine der wenigen Möglichkeiten, Individualität und persönlichen Stil zu demonstrieren. Da man sich meist keine teure Kleidung leisten konnte, mußte man aus dem Wenigen, was einem zur Verfügung stand, das Beste machen. Die Art, wie man seine Hose trug, seine Schuhe schnürte und Kleidungsstücke miteinander kombinierte, all das machte den persönlichen Stil aus. Nicht, was man trug, sondern wie man es trug, war entscheidend.Wenn es ungewöhnlich und neuartig war und man es selbstbewußt zur Schau stellte, gab es bald genug Nachahmer, und so wurde man Vorbild für die eigene community.

In „Out In The Streets“ beschreiben Fab Five Freddy, Moderator der Musiksendung „Yo MTV Raps“, und der Rapper KRS One die Genese der Streetwear: Von den Ghetto-Gangs Mitte der 70er über die Entstehung der Hip-Hop-Kultur, die Kunstformen wie Rap, DJing, Breakdance und Graffiti förderte, bis hin zum „Baggy Style“, einer Adaption der Knastkleidung, und der Labelreligion der 90er. Die Breakdancer Fabel und Ken Swift von der legendären Rock Steady Crew führen uns in die Wissenschaft der Kombination und Pflege von Kleidung ein. Run DMC, die dem Hip Hop und seiner Kleidung in den 80er Jahren zu neuem Ruhm verholfen haben, erzählen uns, weshalb Turnschuhe die einzig wahren Schuhe sind und Schnürsenkel völlig überflüssig waren. Delta, einer der berühmtesten Sprayer New Yorks, erinnert sich an das harte, illegale Leben im „Subway Underground“. Mit „X-Large“ stellen wir ein Label vor, das sehr stark von den Beastie Boys und der Skaterszene beeinflußt wurde.

22.30
Jumffi -Kleider für Freunde
Video, 5’
Buch, Regie und Kamera: Ninon Liotet, Olivier Schulbaum (NOF)
Schnitt: Rotraut Pape
Frankreich 1996

„Ich habe angefangen, Klamotten zu machen, weil ich alles in den Läden viel zu teuer fand, ich habe auch nie Sachen gefunden, die mir gefielen. Also dachte ich: warum mache ich das nichtselber?“ Bertrand Tondeur entwirft für sich und seine Freunde Klamotten. Sein Label heißt Jumffi. Die farbenfrohen, praktischen Outfits geben dem Freundeskreis eine Identität und werden auf Skater- und Snowboardtouren getragen.

22.35
„Punk rule o.k.“
Dokumentation, 20’
Buch und Regie: Christoph Dreher
Kamera: Chris Rowe
Schnitt: Ellen El Malki
Deutschland 1996

Punk ist sicherlich der allgemein bekannteste aller Streetstyles. Wie Streetwear kam Punk in den 70er Jahren auf. Stilistisch knüpfte man an die einschlägigen Erfahrungen mit der „Bondage“-Ästhetik an, die von Vivienne Westwood verfeinert und universalisiert wurde, indem sie Accessoires wie Reißverschlüsse, Rasierklingen, Sicherheitsnadeln und zerissene, mit obszönen oder autoritätsbeleidigenen Slogans versehene T-shirts mit Elementen britisch-höfischer Mode-traditionen kombinierte. Vom harten Kern der Szene wurde diese schnell durch die Medien verbreitete Mode aber kaum getragen. Vielmehr zeichnete sich Punk durch eine Flut von unter-schiedlichen Stilen aus. In der Musik wie in der Mode war eigentlich alles möglich, was der eigenen Wut Ausdruck verlieh und sich damit vom Establishment wie auch dem FlowerPower des Hippietums abgrenzte.

Viv Albertine, Bassistin der Londoner Frauen-Punkband „The Slits“ erinnert sich an die wilde Mischung der Outfits und erzählt, was sie mit ihren Tampon-Ohrringen auf den Konzerten so an Reaktionen auslöste. Jon Savage, Musikjournalist, und Caroline Coon,
ehemalige Managerin der Punkband „The Clash“, beschreiben die subversive Praxis des Punks. Don Letts öffnet sein Archiv aus Super8-Aufnahmen von damaligen Punk-Veranstaltungen: rare Bilder, die zeigen, daß Punk weit mehr barg als die Konzerte der Sex Pistols. Der Beitrag fragt, wie und warum Punk , ursprünglich Phänomen der Dissidenz in der Mode, als neue Konfektion durchgesetzt und etabliert wurde.


22.55
Samstagnachtfieber: Belfast
Video, 5’
André Lützen, Pape/Couty
Irland/Deutschland 1996

West-Belfast, Samstag, 17.00 Uhr: Paul, 19, arbeitslos, Charlotte, 21, Putzfrau in einem
Shopping Center, und Eamon, 19, arbeitslos, sitzen in einem mit Fußballpostern gespickten kleinen Zimmer und sehen sich das Cup-Finale zwischen Manchester United und Liverpool im Fernsehen an. Manchester gewinnt, Charlotte und Eamon sind überglücklich. Paul ist enttäuscht, und so hat jeder seinen Grund, viel Bier zu trinken. Nach Einbrechen der Dunkelheit helfen sie, ein politisches Graffiti an eine Straßenwand zu malen. Weitere Bier in einer Disko danach...

23.00
Karo, Manal,Tamra - Drei Frauen, drei Styles
Dokumentation, 10’
Buch und Regie: Heike Blümner
Kamera: Horst Markgraf
Schnitt: Rainer Remake, John Burgon
Deutschland 1996

New York, Berlin, Los Angeles: drei Großstädte, in denen Karo, Manal und Tamra leben. Alle drei Frauen sind Mitte 20 und versuchen auf ihre Art und Weise ihr Glück: Karo als
Modeillustratorin, Manal als Schneiderin und Tamra als Musikerin. Die Auseinandersetzung mit Mode spielt im Leben aller drei eine entscheidende Rolle. In diesem Beitrag beschreiben sie ihren persönlichen Stil und erläutern, wie das Lebensgefühl der jeweiligen Stadt sich auf ihr tägliches Leben und damit auch auf die von ihnen bevorzugten Kleidungsstile auswirkt. Kathleen Hannah, Sängerin der amerikansichen Riot-Girl- Band „Bikini Kill“, die für Tamra musikalisches Vorbild ist, liefert eine Performance und den Soundtrack zum Film.

23.15
„Style kann man nicht kaufen“ Das englische Modemagazin i-D
Dokumentation, 15’
Buch und Regie: Rolf S. Wolkenstein und Heike Blümner
Kamera und Schnitt: Rolf S. Wolkenstein
Deutschland 1996

„Mode ist etwas, was man kaufen kann, Style aber kann man nicht kaufen. Wir versuchen unseren Lesern jeden Monat eine Auswahl an Styles anzubieten. Wir wollen niemand ein Schönheitsideal aufzwängen.“ (Avril Mair, Chefredakteurin der i-D).
Seit über 15 Jahren dokumentiert das englische Modemagazin i-D Trends und Styles, die von der Straße kommen. 1980 ging es mit einer 1500er Auflage von zusammengehefteten Blättern los. Auf diesen Blättern gab es einfach nur Leute aus der Szene zu sehen, die sowohl durch ihr Outfit als auch durch ihre Arbeit oder ihr Partyleben aus dem Rahmen fielen. Dieses Prinzip, anstatt professioneller Models Leute von der Straße zu zeigen und ihrem Selbstverständnis Ausdruck zu verleihen, haben Herausgeber Terry Jones und seine Mitarbeiter nie aufgegeben. Angesiedelt in der Grauzone zwischen Kunst und Kommerz, Mode und Reportage ist die i-D
bis heute Chronist des realen Lebens einer Jugendkultur zwischen angesagten Clubs, den richtigen Schnürstiefeln und den wichtigen Platten.

Der Beitrag unternimmt einen Ausflug in die Geschichte der i-D und dokumentiert zugleich die Entstehung einer aktuellen Ausgabe. Wie werden die Themen gefunden und aufgearbeitet? Worauf achtet die Photographin, wenn sie mit ihrem Model auf Londons Straßen unterwegs ist? Welche Überlegungen stehen hinter dem Layout? Und was hat es damit auf sich, daß alle Covergirls und -boys immer ein Auge zudrücken?

23.30
Samstagnachtfieber: London
Video, 5’
Diana Mavroleon und Tim Cole, Pape/Couty
England 1996

London, Samstag, 17.00: Match und Karen nehmen ihre Jungs Ewan und David zum
Einkaufen in Camden Town nur mit, damit sie die Tüten tragen. Trotzdem ist Einkaufen sehr anstrengend. Zu Hause versorgt man die wunden Füße, kocht, ißt und entspannt sich. Im Wohnzimmer probiert man die neuen Klamotten an, tanzt sich ein bißchen warm und verbringt dann den Rest der Nacht im „Blue Note“ bei Junglemusik. Im Morgengrauen fährt man zu seiner Lieblingsbäckerei, um dann anschließend bei Sonnenaufgang den Blick über die Stadt zu genießen...


23.35
Bamby Beautiful
Portrait, 15’
Buch und Regie: Miriam Dehne
Kamera: Ralph Meiling
Schnitt: John Burgon
Deutschland 1996

Als Kind war Inga dick, und wegen ihrer feuerroten Locken wollte in der Schule niemand
neben ihr sitzen. Heute, mit 40, entspricht sie in Figur, Aussehen und Styling dem
Schönheitsideal der Clubwear-Generation und arbeitet als Musikproduzentin unter dem Namen „Bamby“ . Inga Humpe, die Anfang der 80er Jahre mit ihrer New Wave Band „Neon Babies“ bekannt wurde, hat sich immer in der Szene bewegt und im Lauf ihres Lebens die verschiedensten Moden mitgemacht. Mit 15 wollte sie aussehen wie Francoise Hardy, später wie Marianne Faithful. Es waren die „It-Girls“ - Frauen, die mit den Stones rumhingen - , die es ihr angetan hatten. Als Punk aufkam, war das ihr Stil, denn plötzlich mußte man häßlich sein - und das war schön. In „Bamby Beautiful“ erzählt sie ihre persönliche Lebensgeschichte als Stilgeschichte und reflektiert ihre eigenen Schönheitsideale als Ausdruck ihres inneren Zustands im Wandel der Zeit.

23.50
Samstagnachtfieber: Moskau
Video, 5’
Baiba Ripa, Pape/Couty
Litauen 1996

Moskau, Samstag, 17.00 Uhr: Baiba verabredet sich telefonisch mit Artjom in einem Café. Die zwei ziehen bald weiter in einen neu eröffneten Billiard Club. Um 21.00 trifft Baiba Ivan auf dem Roten Platz. Anschließend beginnt die Tour durch verschiedene Bars und Discotheken. Im „Utopia“ kostet der Eintritt 200.000 Rubel oder 40 US Dollar. Der Laden ist rappelvoll. „Es ist wichtig Geld zu haben und Freizeit, nicht nur Geld oder nur Freizeit“, sagt Baiba ...


23.55
Urban Style Mutation - Im Clubwear-Jahrzehnt
Dokumentation, 50’
Buch und Regie: Miriam Dehne
Co-Regie: Martin Schacht
Kamera: Ralph Meiling, Oliver Lück
Schnitt: John Burgon und Volker Bartelt
Deutschland 1996

Clubwear ist der Überbegiff für die aktuelle Streetwear, für eine Mode zum Ausgehen, die eng mit der steigenden Popularität von Techno- und House-Musik verbunden ist . Aus den in diesen Szenen entstandenen Trends hat sich ein Modestil entwickelt, der diversen Ansprüchen gerecht werden muß: lange durchhalten, praktisch sein, ausgefallen und bunt sein, zur Musik passen. Neonfarbene Müllfahrer- und Bauarbeiterjacken, knallige T-shirts unter Secondhand V-Pullover, dazu eine Latzhose, oversized look, komplettiert durch eine Soulhead-Zipfelmütze aus Strick - seit ihrem Aufkommen Ende der 80er Jahre werden in der Clubwear Stile und Materialien wild gemischt und in extremer Geschwindigkeit immer neue Trends kreiert. Die Szene hat mit dem Entstehen der Clubwear die Entwicklung von Designern aus den eigenen Reihen gefördert. Markenhersteller wurden auf einige von ihnen aufmerksam und haben
Kollektionen bei ihnen in Auftrag gegeben, „Clubwear-Designer“ ist zur Berufsbezeichnung geworden, die Grenzen zur Pret-à-Porter sind fließend.

Miriam Dehne und Martin Schacht unternehmen einen Streifzug durch Berliner Clubs und
stellen die Clubwear-Labels und -Läden vor, die ihre Kundschaft für die Nacht ausstaffieren. Suzie Blond und Frank Favela von der Berliner Clubwear-Boutique „Groopie de luxe“ führen uns durch die diesjährigen Pariser Modemessen „Sehm“ und „Who’s next“ und zeigen, wie man hier findet, was im Nachtleben getragen wird. Der aus Mali stammende und in Paris lebende „Street-Couturier“ Xuly Bët, den Puma zur Auffrischung des eigenen Firmenimage engagiert hatte, erzählt, warum er Recycling-Mode macht und reflektiert die Wechselwirkung von Straße und Industrie. Mit „Next G+U.R+U Now“ und „3000“ werden zwei Berliner Clubwear-Labels vorgestellt , deren Kollektionen und Wahl der Materialien ebenfalls vom Recycling-Gedanken geprägt sind. Nach überflippigen Anfängen haben sie gemerkt, daß der Erfolg das Neue braucht, aber auch die Wiederholbarkeit: keine Unikate mehr, sondern ausgeklügelte Schnitte, nach denen Bestellungen genormt werden können.

00.45
Samstagnachtfieber: Paris
Video, 5’
Christian Vanderborght, Pape/Couty
Frankreich 1996

Paris, Samstag, 17.00 Uhr: Tito, der die Welt der Comics liebt, stöbert in einem Comicladen nach neuer Lekture. Stephanie geht einkaufen, damit man sich abends angemessen kleiden kann. Sie trägt die neu erworbene blonde Perücke zum Aperitif in der Bar an der Ecke. Als Batman und Robin verkleidet liefern sich die beiden nach dem gemeinsamen Pizza-Essen zu Hause ein hartes Laserkanonengefecht. Anschließend amusieren sie sich auf einem Straßenfest bei brasilianischer Trommelmusik. Im Morgengrauen bricht der Abend abrupt ab, als man in eine Schlägerei
verwickelt wird...


00.50
„Ich will alles anziehen, was ich sehe!“
Honey Suckle Company
Experimentelles Video, 10’
Buch und Regie: Rolf S. Wolkenstein
Kamera: Horst Markgraf
Schnitt: Suse Böhm
Deutschland 1996

Wie man die gesamte Modeszene ablehnen kann und trotzdem mit sämtlichen verfügbaren Trends arbeitet, zeigt die Honey Suckle Company. Ein Freundeskreis von jungen Künstlern, Photographen und Stylisten verfremdet von Stofftieren bis Computerplatinen alles, was ihnen in die Hände fällt. „Ich will alles anziehen, was ich sehe“, sagt Kim Suckle, Stylist bei den Honey Suckles. Auf einer Party-Performance in Berlin verwandelt er mit Unmengen von Altkleidern und Schrott-Spielzeug seinen Freundeskreis in obskure Future-Trash-Puppen. Er beklebt ihre Gesichter, bis sie immer mehr Ähnlichkeit mit den im Raum installierten Stofftieren haben. Alles wird geklaut oder , wie Peter sagt, „gesampelt“ und dann verfremdet. Diese Art zu arbeiten ist für die Honey Suckles die zeitgemäße Variante der Mode: Je mehr abgeguckt wird, desto besser!