LOST IN MUSIK 8 / OUT OF COUNTRY

1995, TV Collaboration
LOST IN MUSIK 8 / OUT OF COUNTRY
Turner&Tailor (Dreher)
56:00 min, Beta Sp

mit: Jever Mountain Boys, Koolkings, Loup Garou, Bambi Lee Savage, Stereo Total, The Highwaymen, Merle Haggard, Waylon Jennings, Johnny Cash, Chet Atkins, Willie Nelson, Kris Kristofferson, FSK, David Lowery, Shiner Hobo Band, Die Tubameisters u.a.

Entgegen aller Vorurteile ist Country mehr als nur der Sound der rechtskonservativen, schweigenden Mehrheit Amerikas. Seit einiger Zeit wird diese Musik wiederentdeckt, und das gerade von Musikern, bei denen sie besonders verpönt war. So gründeten in Berlin Musiker aus dem Umfeld der "Einstürzenden Neubauten" die unkonventionelle Country-Band "JEVER MOUNTAIN BOYS", und der Hip Hop- und Metal-Spezialist Rick Rubin produzierte die neue Johnny Cash- Platte. Anlaß genug für LOST IN MUSIC, sich dieser lange tabuisierten Musikrichtung zu widmen.

Auf einer ausgelassenen "Berlin Country Night" treten u.a. die "JEVER MOUNTAIN BOYS" , die "KOOLKINGS" und "LOUP GAROU" auf. Sie erzählen von ihrem persönlichen Country- Verständnis, das sich doch sehr von der Wildwest- Romantisierung früherer deutscher Country-Versuche unterscheidet. So verrät "JEVER MOUNTAIN BOY"- und "EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN"- Mitglied Alexander Hacke: "Ich will einfach nur mehr Sex und Gewalt in die Musik bringen".

Für LOST IN MUSIC: Out Of Country wurde auch ausgiebig in den USA recherchiert und gedreht. Dort traf man auch die legendären NASHVILLE OUTLAWS: Merle Haggard beim Soundcheck zu einem Konzert in der berühmten Gruene Hall in New Braunfels, Texas und Waylon Jennings, der von seiner Drogenkarriere erzählt und feststellt: "Gegen Johnny Cash und mich waren die Rock´n Roller alle Chorknaben".
Produzenten- und Gitarrenlegende Chet Atkins, der sich an seine Erlebnisse mit den Outlaws der Country- Musik erinnert und ein kurzes Ständchen auf der Gitarre gibt. Schließlich die HIGHWAYMEN im Studio: Johnny Cash, Waylon Jennings, Willie Nelson und Kris Kristofferson.

Die Münchner Gruppe FSK erzählt während ihrer USA- Tour von ihrer Suche nach deutschen Einflüssen auf die Country-Musik. Sie sind den "transatlantischen Mißverständnissen" auf der Spur, wollen ergründen, warum ursprünglich aus Europa stammende Volksmusik wie Polka und Blasmusik in Amerika so viel mehr Rhythmus und Sex-Appeal hat, z.B. wenn sie eine Nacht lang von der texanischen SHINER HOBO BAND dargeboten wird. Der amerikanische FSK-Produzent David Lowery, bekannt geworden als Frontmann bei Camper Van Beethoven und Cracker, berichtet, was er von seinen bayerischen Mitmusikern über sein eigenes Land gelernt hat. Bei einem Konzert in New York wird die transatlantische Mischung von FSK und David Lowery vom Publikum enthusiastisch aufgenommen. CD

LOST IN MUSIC: Out Of Country
Regie/ Buch Christoph Dreher
Realisation Christoph Dreher und Rotraut Pape
Schnitt, Mastering Rotraut Pape
Grafik Gérard Couty
Kamera Chris Rowe, Rolf S. Wolkenstein, Rotraut Pape
Licht Patrick Rupprecht
Ton Joachim Fleischacker, Thomas Stern
Mischung Christian Graupner
Musikalische Beratung Detlef Diederichsen
Produktionsleitung Susanne Ehlers
Redaktion Christian Cloos, Claudia Tronnier
Das kleine Fernsehspiel, ZDF/ arte
Produktion Turner & Tailor 1995

Beitrag „Shiner Hobos“ Ellen El Malki
Clip „Alone and Foresaken“ Christoph Dreher (Schnitt: R.Pape)

Das Country mehr ist als nur der Sound der rechtskonservativen schweigenden Mehrheit Amerikas dürfte sich mittlerweils allgemein herumgesprochen haben.
Warum aber wird gerade jetzt die noch vor einigen Jahren allgemein verpönte Musik auf so breiter Front wiederentdeckt? Und warum ist sie jetzt auch in Kreisen hoffähig geworden, die scheinbar am entgegengesetzten Ende des Spektrums populärer Musik liegen - so wurde Johnny Cash vom Hip Hop- und Metal- Fachmann Rick Rubin produziert und in Berlin gründeten Musiker aus dem Dunstkreis der Einstürzenden Neubauten die Jever Mountain Boys.
„Country“ ist das Thema der neuesten Folge von „Lost In Music“. Dazu wurde ausgiebig in den USA recherchiert und gedreht. Wir sehen Merle Haggard beim Soundcheck zu einem Konzert in der berühmten Gruene Hall in New Braunfels, Texas. Waylon Jennings erzählt von seiner Drogenkarriere und stellt fest: „Gegen Johnny Cash und und mich waren die Rock´n Roller alle Chorknaben.“
Produzenten- und Gitarrenlegende Chet Atkins erinnert sich an seine Erlebnisse mit den „Outlaws“ der Country- Musik und gibt ein kurzes Ständchen auf der Gitarre. Schließlich darf man den „Highwaymen“ - Johnny Cash, Waylon Jennings, Willie Nelson und Kris Kristofferson - im Studio zuschauen.
Besondere Aufmerksamkeit wird auf die „transatlantischen Mißverständnisse“ geworfen, die bei der Country- Rezeption in Deutschland entstanden sind. Die Müncher Gruppe FSK erzählt von ihrer Suche nach deutschen Einflüssen auf die Country- Musik und in Texas hören wir die Blasmusik der Shiner Hobo Band. Der
amerikanische FSK- Produzent Davis Lowery (bekannt geworden als Frontman bei Camper Van Beethoven und Cracker) berichtet, was er durch den Umgang seiner bayerischen Schützlinge mit ihrer Country- Faszination über sein eigenes Land gelernt hat. Schließlich werden FSK bei einem äußerst enthusiastisch aufgenommenen Konzert in New York gezeigt.

Eingeleitet und abgeschlossen wird die Sendung mit Aufnahmen von einer ausgelassenen „Berlin Country Night“. Die Jever Mountain Boys, die Koolkings, Loup Garou u.a. treten auf und erzählen von ihrem persönlichen Country- Verständnis, das sich doch sehr von der Wildwest- Romantisierung früherer deutscher Country- Versuche unterscheidet. So verrät Jever- Mountain- Boys- Sänger Alex Hacke: „ Ich will einfach mehr Sex und Gewalt in die Musik bringen.“ (D.D)