ROTRON

1982, Video
ROTRON
Rotraut Pape
6:00 min, u-matic low
Kamera: Oliver H.Hirschbiegel
Hergestellt für INFERMENTAL #2, Hamburg Edition. 1982

• ROTRON, ein Computerprogramm, wird lebendig; es versucht, Pentagon-Daten anzuspeichern, um seinen Machtbereich zu erweitern. Sein User schaltet sich ein, da zwei rebellische Programme mit einer gestohlenen Simulation im System herumfliegen und "Rotron"s Vorhaben stören wollen. Ein Kampf der Elektronengladiatoren entbrennt. "Rotron" kann sich in den Besitz eines Solarseglers bringen und entflieht, unbarmherzig verfolgt von zwei Polizeiprogrammen...
Die Geschichte spielt in einem weißen Raum, in dem eine weibliche Person als "Rotron" in einem Krankenbett agiert. Ihre einzigen Hilfsmittel sind eine Heliumflasche - durch die "Rotron" zum Leben erweckt wird - und ein Telefon - die Verbindung zum User. Im Selbstgespräch und durch Aktionen der Protagonistin wird die Geschichte erzählt. "Rotron" endet in vorläufiger Sicherheit unterm Bett. Die Parallelen zum Film TRON sind unverkennbar.
(Petra Unnützer 1984)

Rotraut Pape ängstigt sich nicht vorm großen Computer. Sie holt ihn sich ins Bett. In ihrem Video "Rotron" spielt sie in wenigen Minuten den langen Film "Tron" nach, auf eigener Matratze. Statt Angst und Befürchtung: lustvoler Umgang mit dem Bösen, das auf magische Weise flugs die Qualität des Furcht- und Schrecken Verbreitenden verliert. Die "papesche" Echtzeit können wir gebrauchen: sie entwaffnet. (Dietrich Kuhlbrodt)